Heim |
|
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
|
||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Gifhorn | |
Samtgemeinde: | Meinersen | |
Höhe: | 62 m ü. NN | |
Fläche: | 27,88 km² | |
Einwohner: | 4412 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 158 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 38542 | |
Vorwahl: | 05373 | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 51 015 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 1 38536 Meinersen |
|
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Matthias Nerlich (CDU) |
Leiferde ist seit 1974 ein Teil der Samtgemeinde Meinersen im Landkreis Gifhorn (Niedersachsen).
Inhaltsverzeichnis |
Der Ort liegt in der Südheide in einem Dreieck zwischen Hannover, Braunschweig und Wolfsburg. Bis zur Kreisstadt Gifhorn sind es etwa 13 Kilometer. Auf dem Gemeindegebiet, östlich der Ortschaft Leiferde, fließt der Viehmoorgraben.
Die Gemarkung Leiferde erstreckt sich auf einer eiszeitlichen Dünenformation zwischen Aller- und Okerurstromtal. Aus diesem Grund gibt es viele kleine Anhöhen (Karberg, Eggelingsberg) und sumpfige Moorlagen.
Die Gemeinde Leiferde gliedert sich in folgende Ortsteile, in Klammern die Einwohnerzahl, Stand 1. April: 2007[1]:
Folgende Gemeinden grenzen an die Gemeinde Leiferde. Im Norden beginnend sind dies im Uhrzeigersinn: Müden (Aller), Gifhorn, Ribbesbüttel, Adenbüttel, Hillerse, Meinersen. Alle befinden sich im Landkreis Gifhorn.
Der Name Leiferde teilt sich in die Worte Lieth und Pfad. Lieth bezeichnet den leicht ansteigenden Bergrücken, auf dem sich der alte Ortskern befindet. Der Pfad erklärt sich aus der Möglichkeit, die damals moorigen Gebiete des Aller- bzw. Okerurstromtals an diesem Ort zu durchqueren.
Der Gemeinderat aus Leiferde setzt sich aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen, einschließlich des nebenamtlichen Bürgermeisters.
SPD | CDU | Grüne | Gesamt | |
2006 | 5 | 9 | 1 | 15 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Leiferdes Gewerbestruktur bietet eine große Artenvielfalt. So gibt es neben den üblichen Supermärkten (ein Vollsortimenter und ein Discounter) bäuerliche Versorgungsstrukturen. Diese bieten landwirtschaftliche Produkte teilweise auch in marktähnlicher Form an. Im Bereich des Handwerks gibt es u. a. eine Tischlerei (darin enthalten sind ein Fensterbaubetrieb und ein Bestattungsinstitut). Der Handel wird u. a. vertreten durch einen Elektrofachhändler, ein Computer- und EDV-Zubehörunternehmen sowie ein Schreibwarengeschäft. Des Weiteren gab es in Leiferde auch eine Fischzucht, ein Sägewerk, eine Schmiede und eine Molkerei. Um die Gewerbestrukturen zu bündeln, wurde ein Gewerbeverein gegründet.
Leiferde ist durch den öffentlichen Nahverkehr und überörtlicher Verbindungsstraßen an die otrsübergreifende Infrastruktur angeschlossen. Das Nahverkehrsangebot besteht aus Bahn- und Busverkehr. Die Deutsche Bahn bietet jeweils einmal pro Stunde einen Regionalverkehr in Richtung Hannover und in Richtung Wolfsburg an. Der Busverkehr besteht im wesentlichen aus der Buslinie 111 (Braunschweig - Gifhorn, jede Richtung einmal pro Stunde) und einem Shuttlebus, der die Haltestellen in Leiferde verdichtet und die Nachbarorte Dalldorf und Volkse bedient. Der weitere Busverkehr besteht aus individuellem Schulbusverkehr und Werkverkehr für das Volkswagenwerk Wolfsburg. Die überörtlichen Verkehrsstraßen bestehen aus zwei Landesstraßen und einer Kreisstraße. Die Landesstraße L293 (Leiferde-Escherde) verbindet in etwa fünf Kilometern Entfernung Leiferde mit der B188 (Hannover-Wolfsburg), die L320 führt von Gifhorn in den Landkreis Peine und bietet Anschluss an die B4 (Lüneburg-Braunschweig) und B214 (Celle-Braunschweig). Die Kreisstraße K46 hat eine geringe verkehrliche Bedeutung und führt in Richtung Volkse und Dalldorf.
Leiferde beheimatet eine Grundschule sowie seit der Abschaffung der Orientierungsstufe in Niedersachsen eine gymnasiale Außenstelle des Gymnasiums in Meinersen. Im Zuge weiterer Umstrukturierungen ist geplant, das Gymnasium nach Meinersen zu verlegen und in Leiferde stattdessen eine Realschule zu eröffnen.
Leiferde ist etwa 800 Jahre alt. Zu der Zeit bestanden im Umkreis des heutigen Dorfes verschiedene kleine Wüstungen bzw. Einzelgehöfte (beispielsweise Brünsel, Bockerode, Harmbüttel). Im Laufe der Zeit siedelten viele Bewohner in die begünstigtere Lage des heutigen Leiferder Dorfgebiets um und gaben die alten Wüstungen auf. Heute erinnern zahlreiche Straßennamen an diese Siedlungen.
Leiferde bestand ursprünglich aus den Gehöften, die sich auf den eiszeitlichen Dünen angesiedelt hatten und das heutige Altdorf bilden. Ende des 19. Jahrhundertes jedoch bekam Leiferde zwei Kilometer nördlich des Dorfes einen Bahnhof an der Bahnstrecke Lehrte – Berlin. Von diesem Punkt aus entwickelte sich die sogenannte Bahnhofssiedlung. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch den Zuzug zahlreicher Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese Entwicklung dauerte bis in die 1960er-Jahre an. Die Siedlung erstreckt sich seitdem auf etwa einem Quadratkilometer und beherbergt etwa 1500 Menschen. Die beiden Ortsteile entwickelten sich jedoch sehr getrennt voneinander, da zwischen ihnen lange Zeit ein einen Kilometer breiter Streifen aus Feldern, Wiesen und Äckern bestand. Dieser Umstand führte teilweise zu der Entwicklung einer eigenständigen Kultur und zahlreichen Spannungsfeldern. Hervorgerufen wurde dieses Verhalten durch die unterschiedlichen sozialen Schichten in den beiden Ortsteilen: Während das Dorf hauptsächlich von Bauern, Bauerngehilfen und selbstständigen Handwerkern dominiert war, lebten in der Bahnhofssiedlung Arbeiterfamilien und Vertriebene. Erst Mitte der 1980er-Jahre wurde begonnen, diese Lücke mit dem Baugebiet Gänseweide zu schließen. Neuere Baugebiete wurden zuletzt am alten Dorf realisiert: Im Sumorgen, Im Flath und Mühlenberg.
Bis 1974 war Leiferde Sitz der gleichnamigen Samtgemeinde, die aus den Gemeinden Leiferde, Dalldorf, Winkel, Vollbüttel und Ribbesbüttel bestand. Im Rahmen einer Gebietsreform ging der Ort danach in den Verwaltungsbereich der Samtgemeinde Meinersen über.
Im August 1975 fand ein verheerender Waldbrand zwischen Leiferde und Meinersen statt. Am 10. August 1975 starben dabei fünf Feuerwehrmänner der Feuerwehren Fallersleben und Hohenhameln.
In den 1970er-Jahren kam es zu diversen schweren Unwettern in der Leiferder Umgebung. So gab es 1970 ein schweres Hagelunwetter, bei dem faustgroße Hagelkörner niederprasselten und schwere Schäden verursachten.
Bei der St.-Viti-Kirche zu Leiferde handelt es sich um eine neugotische Backsteinkirche, die um 1860 gebaut wurde. Teile von ihr, wie zum Beispiel der Turmsockel, wurden dabei von der Vorgängerkirche übernommen. Es handelt sich mit etwa 750 Sitzplätzen um eine relativ große Kirche. So ist sie nach der Nikolei-Kirche in Gifhorn die zweitgrößte Kirche im Landkreis. Zu dieser hervorstechenden Position kam es, weil sich viele Nachbarorte finanziell am Bau der neuen Kirche beteiligten, da sie damals zur Kirchengemeinde Leiferde gehörten. Dies waren im einzelnen: Hillerse, Ettenbüttel, Gilde, Brenneckenbrück, Dalldorf, Volkse und Vollbüttel. Heute gehören noch die drei letztgenannten zur Leiferder Kirchengemeinde. Herausragende Gegenstände der Einrichtung sind ein Taufstein aus dem 16. Jahrhundert und der neugotische Altar mit Motiven aus der Umgebung.
Das NABU Artenschutzzentrum Leiferde kümmert sich neben seiner ursprünglichen Aufgabe der Vogelpflege mittlerweile um die Aufnahme und Versorgung exotischer Tiere, die geschmuggelt oder vernachlässigt wurden. Die Anlage ist auf dem Gelände einer ehemaligen Molkerei beheimatet und bietet verschiedene Volieren und ein Freigelände. Das besondere Augenmerk gilt der Storchenpflege. So gibt es ein Nest auf dem ehemaligen Molkereischornstein, das per Kamara überwacht wird. Eröffnet wurde diese Anlage im Jahr 1984.
Beim Viehmoor handelt es sich um eine kultiverte Moorfläche im Osten von Leiferde. Im 19. Jahrhundert wurde begonnen, den sumpfigen Bereich mit Hilfe von Gräbensystemen zu einer Teichanlage zu entwickeln, um ihn für die Aufzucht von Fischen zu nutzen. Über weite Strecken des 20. Jahrhunderts wurde diese Anlage von der ortsansässigen Fischzucht Ebert in mehreren Generationen betrieben. Seit der Aufgabe im Jahr 2000 verlandet das Gebiet zusehends. Überregional ist das Viehmoor für seinen Artenreichtum (besonders im Bereich der Vogelwelt) bekannt.
Am westlichen Rande von Leiferde liegt der Wohlenberg, um den sich die Sage von der goldenen Wiege vom Wohlenberg rankt. Auf dem Wohlenberg befindet sich ein trigonometrischer Punkt 1. Ordnung der Landesvermessung. Die ursprüngliche Höhe des Wohlenberges betrug 96 Meter. Ein örtlicher Fußball-Fanclub reduzierte diese jedoch, da die Zahl 96 in Verbindung mit einem rivalisierenden Verein gebracht werden konnte[2]. Da es anschließend noch keine Neuvermessung gab, ist die aktuelle Höhe des Wohlenberges unklar.
Adenbüttel | Barwedel | Bergfeld | Bokensdorf | Brome | Calberlah | Dedelstorf | Didderse | Ehra-Lessien | Gifhorn | Groß Oesingen | Hankensbüttel | Hillerse | Isenbüttel | Jembke | Leiferde | Meine | Meinersen | Müden (Aller) | Obernholz | Osloß | Parsau | Ribbesbüttel | Rötgesbüttel | Rühen | Sassenburg | Schönewörde | Schwülper | Sprakensehl | Steinhorst | Tappenbeck | Tiddische | Tülau | Ummern | Vordorf | Wagenhoff | Wahrenholz | Wasbüttel | Wesendorf | Weyhausen | Wittingen