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Ein Land (umgangssprachlich, aber nicht offiziell auch Bundesland) ist nach der Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland einer ihrer derzeit 16 teilsouveränen Gliedstaaten: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.
Die Länder sind nach Rechtsprechung und herrschender Lehre originäre Staatsrechtssubjekte. Gemäß Artikel 32 Absatz 3 Grundgesetz hat ihnen der Bund zudem beschränkte Völkerrechtssubjektivität verliehen. Dementsprechend können die Länder Verträge mit anderen Völkerrechtssubjekten abschließen, allerdings nur mit Zustimmung der Bundesregierung und soweit sie für die Gesetzgebung zuständig sind.[1]
Inhaltsverzeichnis |
Wappen | Land | Beitritt zum Bund |
Regierungschef | Regierungs- koalition |
Stimmen im Bundesrat |
Fläche (km²) | Einw. (Mio) |
Einw. je km² | Hauptstadt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Baden-Württemberg | 1949[2] | Oettinger, G. (CDU) | CDU und FDP/DVP | 6 | 35.752 | 10,739 | 300 | Stuttgart | |
Bayern | 1949 | Beckstein, G. (CSU) | CSU | 6 | 70.552 | 12,488 | 177 | München | |
Berlin | 1990[3] | Wowereit, K. (SPD) | SPD und Linke | 4 | 892 | 3,395 | 3.807 | – | |
Brandenburg | 1990 | Platzeck, M. (SPD) | SPD und CDU | 4 | 29.479 | 2,559 | 87 | Potsdam | |
Bremen | 1949 | Böhrnsen, J. (SPD) | SPD und Grüne | 3 | 404 | 0,663 | 1.641 | Bremen (de facto) | |
Hamburg | 1949 | von Beust, O. (CDU) | CDU und Grüne/GAL | 3 | 755 | 1,774 | 2.309 | – | |
Hessen | 1949 | Koch, R. (CDU), geschäftsführend | CDU | 5 | 21.115 | 6,075 | 289 | Wiesbaden | |
Mecklenburg-Vorpommern | 1990 | Ringstorff, H. (SPD) | SPD und CDU | 3 | 23.180 | 1,707 | 74 | Schwerin | |
Niedersachsen | 1949 | Wulff, C. (CDU) | CDU und FDP | 6 | 47.624 | 7,997 | 168 | Hannover | |
Nordrhein-Westfalen | 1949 | Rüttgers, J. (CDU) | CDU und FDP | 6 | 34.085 | 18,029 | 530 | Düsseldorf | |
Rheinland-Pfalz | 1949 | Beck, K. (SPD) | SPD | 4 | 19.853 | 4,053 | 204 | Mainz | |
Saarland | 1957 | Müller, P. (CDU) | CDU | 3 | 2.569 | 1,050 | 409 | Saarbrücken | |
Sachsen | 1990 | Tillich, S. (CDU) | CDU und SPD | 4 | 18.416 | 4,250 | 232 | Dresden | |
Sachsen-Anhalt | 1990 | Böhmer, W. (CDU) | CDU und SPD | 4 | 20.446 | 2,470 | 121 | Magdeburg | |
Schleswig-Holstein | 1949 | Carstensen, P. H. (CDU) | CDU und SPD | 4 | 15.799 | 2,833 | 179 | Kiel | |
Thüringen | 1990 | Althaus, D. (CDU) | CDU | 4 | 16.172 | 2,335 | 144 | Erfurt | |
Bundesrepublik Deutschland | – | Merkel, A. (CDU) | CDU/CSU und SPD | – | 357.093 | 82,438 | 231 | Berlin |
Die Einwohnerzahlen sind auf Tausend gerundete Fortschreibungen des Statistischen Bundesamtes Deutschlands – einheitlich für den 31. Dezember 2005.
Siehe auch: „Der Bund und die Länder“, Art. 20–37 GG
Land | BIP in Mrd. € [4] | pro Kopf in € [4] | EK/K in € [5] | Schulden in Mrd. € [6] | pro Kopf in € [6] | AQ [7] | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
BW | 352,6 | 32.811 | 19.261 | 44,113 | 4.109 | 4,3 | |
BY | 434,1 | 34.721 | 18.775 | 23,075 | 1.857 | 4,5 | |
BE | 83,4 | 24.482 | 14.797 | 61,0[8] | 17.968[9] | 14,1 | |
BR | 52,5 | 20.665 | 14.634 | 16,4[8] | 6.640[8] | 13,2 | |
HB | 26,4 | 39.758 | 19.933 | 13,4[8] | 20.178[8] | 11,9 | |
HH | 88,9 | 50.504 | 22.908 | 20,045 | 15.417 | 8,4 | |
HE | 216,3 | 35.638 | 18.658 | 32,289 | 5.300 | 6,8 | |
MV | 34,2 | 20.294 | 13.953 | 10,894 | 6.417 | 14,6 | |
NI | 206,4 | 25.845 | 17.105 | 51,332 | 6.425 | 8,0 | |
NW | 529,8 | 29.146 | 18.724 | 115,0[8] | 6.398[8] | 8,7 | |
RP | 104,6 | 25.827 | 17.101 | 27,485 | 6.771 | 5,7 | |
SL | 29,9 | 28.777 | 17.138 | 9,346 | 8.880 | 7,7 | |
SN | 92,6 | 21.873 | 14.599 | 11,8[8] | 2.825[8] | 13,1 | |
ST | 51,0 | 20.996 | 14.005 | 20,127 | 8.252 | 14,3 | |
SH | 72,2 | 25.472 | 16.920 | 22,873 | 8.072 | 7,6 | |
TH | 48,0 | 20.883 | 14.152 | 16,276 | 7.043 | 11,5 | |
DE | 2.423,0 | 29.455 | 17.702 | 1.491,983 | 18.113 | 8,8 | |
EU | 26.500[10] | 7,6[11] |
Die Stadtstaaten Berlin und Hamburg sind rechtlich gesehen jeweils gleichzeitig ein Land und eine Stadt und sind nicht weiter in Gemeinden untergliedert. Das Land Bremen besteht aus den Städten Bremen und Bremerhaven. In den übrigen deutschen Ländern gibt es folgende weitere Verwaltungs- und Selbstverwaltungseinheiten:
Zu den Bundesgliedern des Deutschen Reiches siehe die Gliederung des Deutschen Kaiserreichs 1871–1918
Die Länder sind ein (teilweise historische und landsmannschaftliche Zusammenhänge ignorierendes) Ergebnis der territorialen Neugliederung des besetzten Deutschen Reiches nach 1945. Die Gebiete des Deutschen Reiches wurden aufgeteilt und erste Länder wurden im Juli 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet. Allerdings verfolgten die Sowjets für ein zukünftiges Deutschland (ohne das wieder staatlich gewordene Österreich) den Entwurf eines zentralistischen Staates, in dem die Länder lediglich Verwaltungseinheiten darstellen sollten. Dem stand das vor allem von den US-Amerikanern verfolgte Konzept eines föderalen Staates entgegen, in dem die Länder auch eine wichtige politische Rolle spielen sollten. Aufgrund der „Proklamation Nr. 2“ entstanden am 19. September 1945 in der US-amerikanischen Besatzungszone die ersten Länder mit dieser Ausrichtung. Innerhalb der vier Besatzungszonen auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland waren es ab dem 21. Januar 1947 16 Länder, die im Wesentlichen aus folgenden Gebieten gebildet wurden:
Am 23. August 1946 entstehen durch die Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung „Betreffend die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder“ die Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. (Entgegen niedersächsischer Wünsche kam es dabei nicht zu einer Vereinigung Ost- und Westfalens.) Hamburg blieb ein eigenständiges Land. Das Land Rheinland-Pfalz wurde ebenfalls 1946 durch Verordnung der französischen Militärregierung geschaffen.
1947 musste das vormalige Land Lippe auf Betreiben der Briten seine Selbstständigkeit aufgeben, seine Regierung entschied sich nach Verhandlungen mit beiden benachbarten Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen für den Anschluss an Nordrhein-Westfalen. Am 21. Januar 1947 trat durch die britische Militärverordnung Nr. 77 die Vereinigung in Kraft und sollte durch eine Volksabstimmung in Lippe innerhalb von fünf Jahren bestätigt werden, was jedoch unterblieb. Am 5. November 1948 wurde mit der Verabschiedung des „Gesetzes über die Vereinigung des Landes Lippe mit Nordrhein-Westfalen“ durch den nordrhein-westfälischen Landtag der Beitritt auch rechtsformal vollzogen.
Die Hessische Verfassung wurde von der Verfassungsberatenden Landesversammlung in Wiesbaden am 29. Oktober 1946 beschlossen, trat am 1. Dezember 1946 durch Volksabstimmung in Kraft und war somit die erste Nachkriegsverfassung Deutschlands.
Die Verfassung des Freistaates Bayern wurde am 1. Dezember 1946 in einem Volksentscheid angenommen.
Am 25. Februar 1947 beschloss der Alliierte Kontrollrat die Auflösung Preußens. Bis dahin existierte Preußen mit seinen Provinzen neben den neu gegründeten Ländern fort.
Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verkündet. Berlin (West) hatte stets einen Sonderstatus.
Am 25. April 1952 wurden Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zum Land Baden-Württemberg vereinigt.
Im selben Jahr wurden die Länder in der DDR zwar nicht formal aufgelöst, jedoch ihrer Verwaltungsfunktionen enthoben, was einer De-facto-Auflösung gleichkam; an ihre Stelle traten 14 Bezirke und Ost-Berlin, das offiziell „Berlin – Hauptstadt der DDR“ genannt wurde.
Das seit 1947 nominell unabhängige Saarland trat am 1. Januar 1957 nach einer Volksabstimmung dem Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland bei – ob als zehntes oder als elftes Land hängt davon ab, wie man retrospektiv den völkerrechtlich umstrittenen und verfassungsrechtlich komplizierten Status von West-Berlin beurteilt. Gemäß Landesverfassung ist „das Saarland [fortan] ein demokratisch und sozial geordnetes Bundesland.“ Die einseitige Wirtschaftsunion des Saarlandes mit Frankreich blieb bis 1959 bestehen.
Siehe auch: Deutsches Reich 1945 bis 1949
→ Hauptartikel: Neue Bundesländer
1990 wurden die Bezirke auf dem Gebiet der DDR abgeschafft und die fünf ehemaligen Länder neu errichtet (das ehemalige Mecklenburg erhielt den Namen Mecklenburg-Vorpommern), teilweise mit veränderten Grenzen. Sie wurden ebenso wie Berlin – Berlin (West) war aufgrund des alliierten Vorbehaltsrechts (Viersektorenstadt) kein vollwertiger Gliedstaat – Länder der Bundesrepublik Deutschland.
Eine Neugliederung des Bundesgebietes aufgrund des Artikels 29 GG wird immer wieder in die politische Diskussion eingebracht. Zuletzt scheiterte aber eine Fusion von Berlin und Brandenburg an dem Willen der brandenburgischen Bevölkerung. Die Vereinigung zweier Bundesländer (oder die Trennung) ist der einzige Fall (außer Art. 146, neue Verfassung), in dem das Grundgesetz eine Volksabstimmung vorsieht. Neben Fusionen werden teilweise auch Teilungen diskutiert. So fordert beispielsweise der Fränkische Bund eine Abspaltung Frankens vom Freistaat Bayern. In Baden tritt eine Landesvereinigung Baden in Europa[12] für die Interessen Badens und seiner ehemaligen Landeshauptstadt Karlsruhe und gegen zu viel Zentralismus ein.
Hier sind die Landesflaggen der Länder dargestellt. Sie dürfen in der Öffentlichkeit von jedem Bürger gezeigt werden. Die Landesdienstflaggen hingegen sind in der Verwendung stark eingeschränkt – sie dürfen nur von den jeweiligen Landesbehörden verwendet werden.
Der Freistaat Bayern besitzt zwei gleichgestellte Staatsflaggen: einmal die hier dargestellte Flagge mit horizontalen Streifen in den Farben Weiß und Blau, zum anderen eine weiß-blau gerautete Flagge (siehe hierzu Staatsflagge Bayerns).
In folgenden Ländern gibt es keinen Unterschied zwischen Landesflagge und Landesdienstflagge: Bayern, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Die Bremer Landesflaggen mit Wappen (in zwei Varianten) dürfen auch von den Bürgern verwendet werden.
Die Landesdienstflaggen folgender Länder zeigen zusätzlich das Landeswappen: Baden-Württemberg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen. Die Berliner Dienstflagge zeigt statt des Bären der Landesflagge das vollständige Landeswappen.
Jedes deutsche Land hat eine Vertretung bei der Europäischen Union.
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: ob diese Vertretungen nur Lobbyfunktion oder auch Befugnisse haben
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